Die Unbekannte in der Familie der Streich-instrumente.

Die Viola oder Bratsche ist bei uns das am wenigsten bekannte Instrument der Familie der Streichinstrumente. Sie klingt eine Quinte (5 Töne) tiefer als die Violine.

Eine ausgewachsene Bratsche ist grösser als eine 4/4 Geige. Gehalten und gestrichen wird sie wie diese. Durch ihre tiefere Lage klingt die Bratsche dunkler und wehmütiger als die Violine.

Wie bei allen Streichinstrumenten „wächst“ die Bratsche mit dem Kind, das heisst, es gibt sie in verschiedenen Grössen, der Einstieg ist also bereits früh möglich.

Für Bratsche gibt es nicht so viel Sololiteratur wie für Geige. Die Bratschisten sind aber als Teamplayer für Kammermusik und Orchester umso gefragter! Als sogenannte Mittelstimme fallen der Bratsche oft rhythmische Aufgaben zu, das Bratschenregister ist (zusammen mit dem Register der 2. Violinen) das „innere Schlagzeug“ des Orchesters.

Der Name Bratsche stammt übrigens nicht vom Geräusch, das entsteht, wenn man sich versehentlich draufsetzt, sondern von der «Viola da braccio», welches auf Italienisch Arm-Viole heisst und ab dem 16. Jahrhundert die Bezeichnung für Violininstrumente, die am Kinn gehalten wurden, war. Sprachlich ist übrigens die Violine (il violino) die kleine Viola.
Streichinstrumente gibt es seit fast 500 Jahren. In dieser Zeit entstand eine Fülle von Musik für Streicher in verschiedensten Stilrichtungen: klassische Musik aus 4 Jahrhunderten; irische, schottische, skandinavische und amerikanische Volksmusik; Musik aus Osteuropa; Salonmusik; Jazz; u.a.! Der Klang der Streichinstrumente kommt der menschlichen Stimme sehr nahe. Dies ist vielleicht auch ein Grund für ihre Beliebtheit.